PROJEKT

Arrows@2x
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PROJEKT

Für Ersthelfer von Feuerwehr, Rettung und Bundesheer ist effektives Handeln und das richtige Einschätzen von Gefahrensituationen – besonders in Großschadenseinsätzen – essenziell. Zur Erlangung dieser Fähigkeiten sind großflächige Trainings mit unterschiedlichen Ersthelfern in möglichst realistischer Umgebung nötig. Häufig sind solche Szenarien jedoch zu gefährlich, teuer oder aufwendig, um sie realistisch genug nachzustellen – was den Trainingsnutzen schmälert. Mixed Reality (MR) Technologien können virtuelle Gefahren innerhalb einer physischen Trainingsumgebung realistisch darstellen. Zurzeit existieren vereinzelt Lösungen mit MR-Konzepten, diese bieten jedoch unzureichend Bewegungsfreiheit. Die Interaktion zwischen Ersthelfern bzw. realen/virtuellen Objekten kommt zu kurz.

 Anpassungsmöglichkeiten für die Übungsleitung – um verschiedene Varianten eines Szenarios zu üben – sind begrenzt. Ziel von MRespond ist es Technologien zu erforschen, welche eine wesentliche Verbesserung für MR-Trainings im Bereich Bewegungsfreiheit, Interaktion und dynamischer Anpassbarkeit herbeiführen. Deren Einsatztauglichkeit wird mit Unterstützung der Bedarfsträger geprüft. Dazu werden zwei großflächige Einsatzszenarien – ein Gebäudebrand sowie ein Szenario mit chemischen Gefahren – erarbeitet und umgesetzt. Führungs- und operative Einsatzkräfte müssen interdisziplinär Gefahrensituationen bewältigen. Hauptaugenmerk liegt hier auf der freien Beweglichkeit aller Trainierenden in Außen- und mehrstöckigen Innenbereichen, der Interaktion zwischen realen und virtuellen Gegenständen (z.B. für die Nutzung gewohnter Ausrüstung) sowie der Adaptierbarkeit der Szenarien. Dafür bedarf es der Konzeption einer robusten Lokalisierung und Verfolgung der Trainierenden in Außen und Innenbereich sowie geeigneter Objekterkennungsalgorithmen. Sowohl sichtbare (Feuer, Rauch, …) als auch unsichtbare Gefahren (z.B. chemische Stoffe erkennbar mit Messgeräten) können virtuell im Gelände platziert werden.

 Notfallpuppen stellen Verletzte dar und werden zur Darstellung realistischer Verletzungsmuster mit virtuellen Verletzungen überblendet.

 Handlungen der Trainierenden haben Einfluss auf virtuelle Elemente (z.B. Rauchabzug bei Fensteröffnung, Triage-Entscheidungen). Ein Übungsleiterinterface ermöglicht es den Trainingsablauf zu adaptieren, Gefahren zu platzieren und Handlungen zu bewerten. Die Akzeptanz von Trainings mit virtuellen Elementen, Trainingswirksamkeit, sowie rechtliche Aspekte zu Übungsnormen werden untersucht. Weiters wird erforscht, welchen Einfluss Berufserfahrung und Gender der Trainierenden auf den Erfolg haben und ob diversitäts-spezifische Unterschiede (Gender, Alter, Ethnie) bei der Behandlung von virtuellen Patienten auftreten.